Chinoiserie

"Traum vom Porzellanschloss" -

aus der Reihe:

"Chinoiserien"

war die an chinesischen Vorbildern orientierte Richtung der europäischen Kunst, die besonders im 18. Jahrhundert populär wurde und auf die vermeintlich heile Welt der Chinesen verweisen sollten. Die China-Begeisterung speiste sich sowohl aus Interesse am Exotismus als auch aus der Vorstellung eines friedlichen Riesenreiches, dessen zahlreiche Bevölkerung bis in einfache Schichten literarisch und philosophisch gebildet war. (Wikipedia)

Tragende Figuren im Innenhof des Japanischen Palais

Das Japanische Palais in Dresden ist ein Haus mit bewegter Geschichte, eine Kulturstätte ersten Ranges und Heimat berühmter Dresdner Kulturschätze. Anmutig am Neustädter Elbufer gelegen, wird es oft überstrahlt von der berühmteren Altstadtseite mit ihren nah beieinander liegenden Architekturperlen. Seine heutige Bescheidenheit passt jedoch nicht recht zu seiner prominenten Geschichte, spielte das Palais im barocken Dresden doch eine Hauptrolle. August der Starke (1670 – 1733) plante, hier seinen Traum von einem Porzellanschloss zu verwirklichen. Dächer, Innenausstattung, alles sollte aus Porzellan sein. Nachdem er 1717 das Palais erworben hatte, beschäftigte er die führenden Dresdner Architekten Pöppelmann, de Bodt, Longuelune und Knöffel mit dem Umbau. Die imposante Vierflügelanlage zählt mit ihrer Bauplastik im damals hochmodernen chinoisen Stil und ihren japanisch geschwungenen Dächern zu den Meisterwerken des Dresdner Barock. Allerdings blieb die Gesamtvision vom Porzellanschloss unvollendet.

Ab 1721 zogen hier die königliche Kunstkammer, später die Porzellansammlung und ab 1785 die antiken Skulpturen, die Münzsammlung und die kurfürstliche Bibliothek ein. Das kuriose Moritzburger Federzimmer gehörte zum Originalinterieur, genau wie die Gobelins nach Raffael, die heute in der Sammlung der Gemäldegalerie Alte Meister aufbewahrt werden. Auch andere berühmte Kunstschätze machten hier Station. Nach Gottfried Sempers Entwürfen wurde ab 1834 das Erdgeschoss mit pompejischen Wandmalereien dekoriert.

Von 1954 bis 2012 war das Landesmuseum für Vorgeschichte des Landesamtes für Archäologie im Japanischen Palais beheimatet, das sich heute als Staatliches Museum für Archäologie in Chemnitz befindet. Das Museum hat das völlig kriegszerstörte Gebäude wieder nutzbar gemacht. Heute sind in dem Haus die Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden und das Museum für Völkerkunde Dresden zuhause. Seit 2009 sind die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden mit großen Sonderausstellungen in dem außergewöhnlichen Haus zu Gast.

http://www.skd.museum/de/museen-institutionen/japanisches-palais/index.html

Japanisches Palais

The Japanisches Palais in Dresden is a building with a fascinating history, a cultural institution of the first order and the home of famous Dresden art treasures. Standing elegantly on the Neustadt bank of the Elbe, it is often outshone by the more famous Altstadt side of the river with its dozens of architectural gems in close proximity to one another. The modest appearance it has today, however, is not commensurate with its illustrious history; indeed, this palace played a major role in Dresden during the Baroque period. It was here that August the Strong (1670 – 1733) planned to realise his dream of creating a ‘porcelain palace’. The roofs, the interior décor, in fact practically everything was to be made of porcelain. After he had purchased the building in 1717 he commissioned the leading Dresden architects Pöppelmann, de Bodt, Longuelune and Knöffel with the conversion work. With its architectural sculptures in state-of-the-art ‘chinoiserie’ style and its Japanese curved roofs, the imposing four-wing complex was one of the masterpieces of the Dresden Baroque. However, the full-scale vision of the ‘porcelain palace’ was never completed.

From 1721 onwards it accommodated first the Royal Kunstkammer, later the Porzellansammlung and from 1785 the classical sculptures, the coin collection and the electoral library. The curious Moritzburg Feather Room was part of the original interior, as were also the tapestries after designs by Raphael that are now held in the Gemäldegalerie Alte Meister. Other famous art treasures also spent time here. From 1834 onwards, the ground floor was decorated with Pompeian mural paintings designed by Gottfried Semper.

From 1954 to 2012 the Japanisches Palais has been home to the Landesmuseum für Vorgeschichte (State Museum for Pre-History) which is now situated in Chemnitz as Staatliches Museum für Archäologie. The museum restored the building to use after its complete destruction in the Second World War. Today the building houses the Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden and the Museum für Völkerkunde Dresden. Since 2009 the Staatliche Kunstsammlungen Dresden have held major guest exhibitions in this extraordinary edifice.